Die Habsburger

Der Rollstuhl gehörte Elisabeth Christine, Gemahlin von Kaiser Karl VI. Ess- und Trinkkuren, die ihre Gebärfähigkeit fördern sollten, hatten sie zunehmend fettleibig und immobil gemacht. Allen diesen und anderen Maßnahmen zum Trotz starben mit Karl VI. die Habsburger im Mannesstamm aus. Damit fielen 1740 die habsburgischen Länder an seine älteste Tochter, Maria Theresia.

Zur Erinnerung an den 1835 verstorbenen Kaiser Franz II./I. ließ man seine Kanarienvögel Bibi und Büberl nach deren Ableben ausstopfen. Die beiden „brasilianischen Luftschwärmer“, wie man die exotischen Vögel seinerzeit nannte, waren im Zusammenhang mit der Verheiratung seiner Tochter Leopoldine an den späteren brasilianischen Kaiser Pedro I. an den Wiener Hof gelangt.

Solche mobilen Zimmerklosetts hatte man in Verwendung, solange es keine Anschlussmöglichkeit an eine öffentliche Wasserversorgung und Kanalisation gab. Zentral bei ihrer Konstruktion war die Geruchsvermeidung. Daher wurde auch die Dienerschaft des Hofes instruiert, die „Retiradkastl“ regelmäßig zu leeren und zu reinigen. Geschlossen sollte ihre Funktion möglichst verborgen bleiben.

Am 21. August 1858 brachte Kaiserin Elisabeth den langersehnten männlichen Thronfolger zur Welt. Die Stadt Wien schenkte dem Kaiserpaar zur Geburt des kleinen Rudolf diese Prunkwiege. Gefertigt wurde sie vom Wiener Kunsttischler Franz Matthias Podany, der sie mit Holzmosaiken nach einer speziellen, von ihm patentierten Technik verzierte.

Erzherzog Maximilian, jüngerer Bruder Kaiser Franz Josephs, war der Verlockung gefolgt, den mexikanischen Thron zu besteigen. Und er musste dies mit seinem Leben bezahlen. Er wurde am 19. Juni 1867 in Querétaro standrechtlich hingerichtet. Der Sarg für seine Rückführung kam vermutlich aber erst beim Eisenbahntransport von Triest nach Wien zum Einsatz.

Adam Weisweiler, Paris um 1780

Wien 1831